Neues Jahr, neues Glück? Pünktlich zum Jahresstart nehmen sich Millionen Deutsche vor, ausgewogener zu essen. Wir meinen: Ernährung sollte nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch fürs Klima sein! Lasst uns das gemeinsam unter die Lupe nehmen. (Und Achtung Spoiler: Ihr werdet Euch sehr gut damit fühlen).
Unser Essverhalten macht ungefähr 15 % unseres ökologischen Fußabdrucks aus. Das entspricht jährlich einer gewaltigen Summe von 1,7 Tonnen CO2 ! Diesen Januar wollen wir deshalb beleuchten, wie wir mit den richtigen Zutaten und bewusstem Einkaufen unsere Emissionen schrittweise verringern können. Dieser Januar wird der Monat der nachhaltigen Ernährung! Wetten?
In den letzten Jahren hat sich der Verzicht von Fleisch und tierischen Produkten von einer Seltenheit in ein wahres Mainstream-Phänomen verwandelt. Aus gutem Grund, denn der Konsum von tierischen Produkten trägt nicht nur maßgeblich zu unserem CO2 Ausstoß bei. Tierquälerei, Ausbeutung von Arbeiterinnen und Arbeitern, Abholzung von Regenwäldern und die übermäßige Beanspruchung von Trinkwasser und Böden sind weitere Folgen des übermäßigen Konsums.
Laut ProVeg ernähren sich heute 8 Millionen Menschen, also fast 10 % der Bevölkerung in Deutschland, vegetarisch. 1,3 Millionen Menschen verzichten gänzlich auf tierische Produkte. Trotz dieses immensen Anstieges in den letzten Jahren gibt es immer noch jede Menge Leute, die sich ein Leben mit weniger oder gar ohne tierische Produkte kaum vorstellen können. Gehörst Du auch dazu? Oder liebäugelst Du mit einer alternativen Ernährungsweise, hast aber bisher den richtigen Anstoß vermisst? 2021 ist Dein Jahr! Lass es uns gemeinsam ausprobieren.
Denn bereits ein kleiner, alltäglicher Verzicht hat positive Auswirkung auf unser Klima. Wir fordern uns und Euch deshalb heraus, diesen Monat Euren Konsum tierischer Produkte zu überdenken und zeitweise etwas Neues auszuprobieren. Wollt Ihr einen Monat vegan leben? Wollt Ihr neue vegetarische Rezepte ausprobieren? Wollt Ihr ein tierisches Produkt dauerhaft durch eine pflanzliche Alternative ersetzen? Oder wollt Ihr einfach euren Fleischkonsum einschränken? Egal, was es diesen Monat sein mag: jede Veränderung trägt zu einer nachhaltigeren Ernährung und einem besseren Klima bei!
Neben Vorteilen für die Artenvielfalt, unser Grundwasser sowie den Schutz vor Überdüngung und Pestiziden haben Bio-Lebensmittel auch einen positiven Einfluss auf unser Klima. Da bei der Verwendung von Kunstdünger viel Lachgas, ein Treibhausgas, ausgestoßen wird, wollen wir diesen Monat auf die Produktionsumstände unserer Lebensmittel achten. Probiert diesen Monat doch mal aus, so viele Bio-Produkte wie möglich zu kaufen. Damit tut Ihr nicht nur Eurem Körper, sondern auch dem Planeten einen Gefallen!
Achtet diesen Monat besonders darauf, ob Eure Lebensmittel ein Bio-, Bioland- oder Demeter-Siegel tragen. Oder Ihr wagt den Schritt ins Unbekannte und besucht den Bioladen in Eurer Gegend, an dem Ihr bisher immer vorbeigelaufen seid? Santa und Anna haben vor ein paar Jahren eine “bio on a budget”-Challenge durchlaufen und festgestellt, dass eine biologische Ernährung auch mit kleinem Geldbeutel möglich ist. Fleisch und fancy Müsliriegel waren eher nicht drin im Budget, grundlegende Lebensmittel aber schon. Besonders gesund und günstig, um Green Smoothies aufzupeppen: Bio-Karottengrün ;-)
Neben den Produktionsumständen haben auch die Lieferwege einen deutlichen Einfluss auf unsere Umwelt. Wieso sollten wir Tomaten aus Spanien und Äpfel aus Neuseeland kaufen, wenn wir Bauern in der Region unterstützen könnten? Kommen die Lebensmittel allerdings aus heimischen Gewächshäusern, ist es mit der Klimabilanz schon wieder schwieriger. Überlegt dann, ob es Alternativen gibt. Grundsätzlich gilt jedoch meist: Regional einkaufen ist Trumpf!
Dass nicht alle Produkte das ganze Jahr über wachsen, ist klar. Daher sollte man sich gut mit der Vielfalt saisonaler Lebensmittel auskennen und immer wieder neue Zutaten ausprobieren. Einen tollen Saisonkalender findet Ihr zum Beispiel bei Utopia oder beim Bundeszentrum für Ernährung. Man glaubt kaum, wie reich der Teller im Winter gedeckt ist!
Wie genau eine Ernährungsumstellung auf möglichst regionale und saisonale Lebensmittel funktionieren kann, haben wir Euch auf Finding Sustainia (Meyer & Meyer kaufen lokal, regional, saisonal) erklärt!
Schon in unserer Weihnachtschallenge sind wir auf die Umweltauswirkungen von Verpackungsmüll eingegangen. Nicht nur bei Geschenken, sondern auch beim täglichen Einkauf können diese zu einer starken Belastung der Umwelt führen.
Mit einem Einkauf in Eurem lokalen Unverpacktladen, auf dem Wochenmarkt oder in bestimmten Supermärkten könnt Ihr durch weniger Verpackung Euren Ressourcenverbrauch einschränken. Auch Biokisten sind absolut zu empfehlen. Anna nutzt z.B. im Kreis Mettmann das Angebot von “Dein Bioshop”. Es gibt jede Menge tolle Anbieter. Auch Etepete- krummes Gemüse at its best! Es lohnt sich auch, kreativ und fordernd aufzutreten, um auf unnötige Verpackungen zu verzichten. Wir wissen, im Moment hängt niemand in Cafés ab... buhhh… aber auch das wird irgendwann wieder möglich sein. Dort hat es sich für uns bewährt, den Strohhalm und Kekse in Plastikverpackung einfach abzulehnen. Vor allem, um ein Zeichen zu setzen. Muss nicht sein - also nicht mit mir.
Einkaufen generell ist ja sowas von vorgestern! ;-) Stattdessen wollen wir neben unseren täglichen Einkäufen, Reste aufbrauchen. Der Clou: Es geht nicht nur um die eigenen Reste, sondern auch die von anderen. In Deutschland werden jährlich rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeschmissen - eine unglaubliche Summe! Um dieses wertvolle Essen nicht der Tonne zu überlassen, unterstützen wir Initiativen wie Foodsharing oder Sirplus-Supermärkte. Die haben es sich zur Aufgabe gemacht, weggeworfenes Essen und damit auch den Planeten zu retten. Versucht doch diesen Monat gerettetes Essen auf Euren Speiseplan zu bringen. Wie Ihr das genau machen könnt, findet Ihr hier!
Kennst Du zum Beispiel die App “too good to go”? Sie ermöglicht Euch, zum Beispiel Reste Eures lokalen Bäckers für einen besseren Preis einzusacken, bevor sie in der Tonne landen. Probiert es aus. Uns gefällt’s.
Neben Foodsharing und Supermarkt hat sich in den letzten Jahren das Konzept der solidarischen Landwirtschaft verbreitet. Die sogenannte SoLaWi beschreibt das Prinzip, nach dem Einzelpersonen regionale Bauern finanziell unterstützen und im Gegenzug regelmäßig regionale Produkte bekommen. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern auch super lecker! Informiert Euch deshalb auf solidarische-landwirtschaft.org über SoLaWis in Eurer Umgebung und probiert es gerne selbst mal aus!
Für uns heißt Nachhaltigkeit nicht nur Klimaschutz, sondern auch Klimagerechtigkeit. Deshalb fordern wir Euch nicht nur heraus, Eure Ernährung diesen Monat im Hinblick auf Klimabilanz und Produktionsumstände zu betrachten. Achtet auch auf die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung und auf Siegel wie Fairtrade.
Zudem könnt Ihr mit SoLaWi und regionalem Gemüse und Obst Kleinbauern in Eurer Umgebung unterstützen und mit Einkäufen in Bio- und Unverpacktläden ihr weiteres Bestehen sichern.
Für alle, die sich vornehmen einen Monat lang komplett vegan zu leben, empfehlen wir die Plattform Veganuary. Denn der Januar ist seit 2014 der ideale Monat, um es mit diesem Abenteuer aufzunehmen. Auf der Seite von Veganuary erhältst Du Tipps, Rezepte, Unterstützung und schließt Dich, wenn Du magst, einer tollen Community an. Anna hatte in ihrem veganen Monat einige Kolleginnen und Kollegen aus dem Umweltministerium dazu motiviert, gemeinsam mitzumachen. Marieluise Hoppenbrock aus unserem Klimawette-Fachbeirat gehörte auch dazu... so klein ist die Welt. Gemeinsam machen neue Abenteuer einfach mehr Spaß! Such Dir also, wenn möglich, Mitstreiterinnen und Mitstreiter für unsere Ernährungschallenge. In jedem Fall aber begleiten wir Euch diesen Monat über unsere Kanäle in den sozialen Medien. Stay tuned!
Wir freuen uns auf die gemeinsamen Wochen!
Nutze gerne unsere Hashtags #Klimawette und #Ernährungschallenge, wenn Du Lust hast etwas über Deine neuen Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolge zu posten.
Anna, Santa, Dominika und das gesamte Team der Klimawette