Monatschallenge Bilanz

Zu Beginn: Unsere Bilanz-Challenge

 

Über den gesamten Zeitraum der Klimawette möchten wir euch regelmäßig ein wenig herausfordern. Aber keine Sorge, uns ist bewusst, dass wir alle genug um die Ohren haben und wohl kaum jemand besonders scharf auf neue, komplizierte Alltagsanforderungen ist. 

Kompliziert wird es also ganz sicher nicht. Eher einfacher! Mit jedem Schritt. 

Wir haben all unsere Erfahrungen gebündelt und möchten euch hier das Beste zum Besten geben. Klingt gut? Wird es auch. Versprochen! 

Schaut möglichst immer mal wieder rein, denn jede Challenge ist anders und wahrscheinlich erkennst du auch in deinem Leben ganz unterschiedliche Baustellen und Ansatzpunkte. Vielleicht bist du in Sachen Mobilität schon superdooperklimafreundlich unterwegs und es fällt dir vor allem schwer an Dönerläden vorbeizugehen ohne schwach zu werden. Oder du liebst Flohmärkte und hast deshalb kein Thema mit der ganzen Fast Fashion Problematik. Nur auf diese immer neuen Gadgets kannst du schwer verzichten? Dann bist du, um ehrlich zu sein, ganz einfach wie wir. Und wir können uns gut vorstellen, dass dich unsere Informationen, Tipps und Tricks in Sachen climate friendly lifestyle interessieren und vielleicht sogar ein bisschen glücklicher machen.  

Wir, das sind Santa und Anna, haben uns 2014 mit FindingSustainia auf den Weg zu einem nachhaltigeren, einfacheren Leben gemacht und haben festgestellt: das geht! Es ist für jeden ein wenig anders, aber für alle gleich erfüllend. Und fürs Klima sowieso erste Wahl.  

Starten wir doch mit einer Bestandsaufnahme. Unserer Bilanz.  

Frei nach dem Motto „You cannot manage what you cannot measure“ – also auf unseren Kontext bezogen: Wenn Du etwas ändern willst, dann solltest Du erst einmal den Istzustand kennen. Und genau darum geht es uns in dieser Challenge, um eine nicht-hoch-wissenschaftliche, aber dennoch klare Status-Quo-Analyse.  

Ach, Anna, weisst du noch, damals? Ich war echt schockiert zu sehen, wieviel ich doch unbedarft in Restaurants essen ging? Und wie sehr mir neue Klamotten gefielen? Außerdem diese Berge an Käse und Sahne im anderen Hause Meyer… oje… Ganz zu schweigen von all der Verpackung. Und den vielen Flugreisen.   
 
Bevor wir euch aber zu sehr mit unseren ollen Kamellen behelligen, laden wir uns alle ein, mal zu schauen, wie wir uns normalerweise so verhalten. Stellt euch einfach mal einen ganz „normalen“ Monat eures Lebens vor. Schuldgefühl und Co. einfach mal außen vorlassen. Niemand ist perfekt. Wir schauen – und machen’s jetzt einfach mal. 

Hier unser Fragenkatalog, den du gerne ergänzen kannst: 

(ach ja, wir sind Journaling Fans… wir lieben schöne Notizbücher und halten uns bei der Art und Weise unsere Notizen zu ordnen an ein paar Methoden... falls das jemanden genauer interessiert, hinterlasst uns gerne einen Kommentar… ihr könnt euch eure Notizen aber auch einfach auf einem Schmierzettel machen, im Kopf, am Esstisch mit Euren Liebsten besprechen, oder, oder…) 

Essen, Trinken – der Geist, der gerne im Körper wohnt:

Wieviel und wofür gibst du dein gutes Geld so aus?  

Was für ein Typ bist du? Kaufst du eher immer dasselbe ein, oder bedacht saisonal? Kaufst du hungrig bzw. zu viel ein, oder zählst du drei Weintrauben ab und weisst ganz genau, wieviel du wovon brauchen wirst? Kaufst du eher einmal die Woche oder öfter ein? Frisch oder gefroren?  

Trinkst du aus der Leitung, oder müssen es Wasser-, Saft- oder gar Soda-Flaschen sein? Von woher kommen deine Getränke? Aus der Region oder Keine-Ahnung-ich schau mal kurz auf das Etikett? 

Und wo kaufst deine Lebensmittel? Vor der Haustür oder online? Auf dem Markt, beim Bauern, im Supermarkt um die Ecke, im Discounter, im Bioladen, im Reformhaus, …? 

Achtest du auf bio, fairtrade, regional oder auf etwas anderes? 

Wieviel Müll produzierst du so? 

Kaufst du manchmal zu viel ein und schmeißt dann Sachen weg, die du nicht mehr essen kannst bzw. die dann verderben? Wie steht’s mit Verpackung? Plastik? Kompostierst du selbst oder gibt es in deiner Stadt eine braune Tonne? 

Wieviel Fleisch isst du so, zuhause und in Restaurants? Aus welchen Quellen: bio, regional, keine Ahnung? Wie steht’s sonst so mit tierischen Produkten? 

Klamotten und Konsum

H&M und Primark oder eher Second Hand oder Bio-Fair? Apple, gebrauchtes bzw. „refurbished“ Handy oder Fairphone? Wusstest du, dass es auch bereits ökologische Handyverträge, wie z.B. von Goood gibt? 

 

Wie sieht es bei dir zu Hause aus? Minimalistisch? Immer der neuste heiße Scheiß?  

Wo kaufst du ein? Online, offline bzw. Einzelhandel? Machst du dir einen Kopf darüber, wie es hinter den Kulissen der jeweiligen Anbieter so aussieht? Oder eher nicht? Worauf achtest du? Was ist dir wichtig? 

Mobilität 

Und wie beförderst bzw. bewegst du dich fort? Hast du ein Auto? Und wenn ja, wie viel und weit fährst du es und mit wem? Gibt es Strecken, die auch ohne gut gingen? Fährst Du elektrisch oder mit Verbrenner? Fährst du mit Öffis oder dem Rad? Mit Motor oder Muskelkraft? Fährst du Uber oder Taxi? Benutzt du Öko-Varianten oder Sharing Modelle, wie Bike-Sharing oder Car- oder Scooter-Sharing? 

Reisen 

Wie reist du so und wie oft? Eher in der Region, oder mit Interrail oder Fernbus durch Europa? Nimmst du privat oder beruflich inner-deutsche oder inner-europäische Flüge? Wie viele Fernreisen machst du? Kompensierst du deine Flug-Emissionen? Airbnb oder Couchsurfing? Lokale Anbieter oder große Ketten? Kennst du schon Fairbnb? 

Finanzen 

Wie und wo "arbeitet" dein Geld? Schon bei einer öko-sozialen Bank wie der GLS Bank oder der Umweltbank? Entscheidest du dich für Investition X alleine deshalb, weil du dir eine gute Rendite erhoffst oder legst du noch andere Kriterien an, wenn es um deine Anlagestrategie geht? Beteiligst du dich an Crowdfunding? Mit welchem Ziel? Spendest du einen Teil deines Geldes? 

Strom und so

Ökostrom? Bist du ein Warmduscher? Hast du schon einen Spardurschkopf? LED Lampen? 

Voilà! Das war ein ganzes Stück Arbeit. Wie gesagt, wir machen all das, damit wir es in Zukunft leichter haben. Challenge No. 1 - accepted.  

Und, überrascht? Oder war euch schon alles glaskar? Also wie ihr selbst lebt und konsumiert? 

Vielleicht hast du auch Lust dir ganz konkret einmal vor Augen zu führen, wo du im Moment gefühlsmäßig und in Sachen Sustainable Lifestyle so stehst. Bist du total zufrieden?

100%? Wow! Umso cooler, dass du dir überhaupt die Mühe machst, unseren Text zu lesen. Oder eher auf dem Weg - mit dem klaren Ziel zufriedener zu werden. Für dich selbst, aber natürlich auch fürs Klima. Unsere Skalen sollen dir als Inspiration dienen. Bau dir aber auch gerne eigene, die du dir im Laufe dieses Jahres immer mal wieder anschaust. 

Und da wir ja alle Teil der Klimawette sind (Pin schon gesetzt und teilgenommen?), interessiert euch vielleicht auch, wie es ganz genau mit der Klimabilanz eures Konsums aussieht. Dafür können wir euch den CO2-Rechner des Umweltbundesamts empfehlen.

Konkrete Anregungen für Veränderungen folgenden in den nächsten Challenges. Natürlich können diejenigen unter euch, die es ganz eilig haben, auch schon einen Blick auf unsere Tipps und Tricks werfen.

Bezogen auf unsere erste Challenge wollen wir das Ganze jedoch bewusst offenlassen. Und ganz oft ist es ja auch so, dass man schon selbst auf die besten Ideen kommt, wenn man erst einmal drüber nachdenkt.  

Für die Achtsamkeits-Interessierten (und eigentlich alle anderen auch) empfehlen wir auch folgende Fragen: Was von alledem, was ich kaufe und tue, ist mir wirklich wichtig, was konsumiere ich so nebenbei? Völlig unhinterfragt? Was wäre vielleicht anders möglich? Oder was möchte ich auch einfach genau so belassen?  

Wir haben damals einen Monat lang ganz genau aufgeschrieben was wir konsumiert haben, für welchen Preis, etc. Da war es kein Hexenwerk zu merken, dass das dritte neue Ladekabel doch eigentlich nur auf dieser Liste landete, weil es auf unserer „Was-muss-eigentlich-immer-mit-wenn-ich-länger-als-einen-Tag-unterwegs-bin-Liste“ fehlte. Und warum eigentlich immer diese Verpackung von Äpfeln? Ich weiß doch eigentlich, wo ich Äpfel unverpackt finde.  

Wir hoffen, dass euch diese Form der Selbst-Beobachtung gefallen hat. Lasst uns unbedingt wissen, was euch selbst überrascht hat? Welches Thema euch jetzt schon nervt. Wozu ihr unbedingt mehr lernen oder euch austauschen wollt, oder, oder… 

Wir werden euch diesen Monat lang über alle Social Media Kanäle bei der Challenge begleiten und unterstützen. Wenn ihr selbst etwas über eure Erfahrungen schreiben oder posten würdet, wäre das natürlich goldwert. We are in this together! Nutzt dafür möglichst immer die Hashtags #Klimawette und #Bilanzchallenge. So finden wir eure Beiträge und können sie auch über unsere Accounts verbreiten. 

Wir sind bis zum Finale der Klimawette für euch da! Wir machen’s jetzt einfach – gemeinsam! 
Und wetten, dass wir und das Klima einiges davon haben werden? 
 
Hugs, 

eure Santa und Anna (Meyer & Meyer)