Inspiration

Interview mit Sandrine Hinrichs

Sandrine ist eine junge Psychologin, die sich im Trägerverein der Klimawette 3 fürs Klima als Sprecherin für besseren Klimaschutz einsetzt.

Ich habe sie im Klimawette-Team kennen und schätzen gelernt als engagierte, analytisch begabte und strukturierte junge Frau. Ich gebe zu, mir fällt das auf, weil ich mir da auch eine Scheibe abschneiden könnte. Und wer sagt, die jungen Leute hängen immer nur  auf sozialen Medien ab? Take this: Sandrine hat keinen einzigen Social Media Account.

Liebe Sandrine, erzählst Du ein wenig von Dir? Wie kamst Du zum Klimaschutz bzw. zu 3 fürs Klima –und dann zur Klimawette?

Hallo Santa, klar. Wie kam ich dazu? Ich schätze, es ist wie mit allem: Durch eine gehörige Portion Zufall. :-) Dass ich das Thema Klimaschutz für mich entdeckt habe ist tatsächlich noch gar nicht sooo lange her. Vor ca. 5 Jahren hatte mich mein Freund spontan auf die Nachhaltigkeitswoche der Universität Zürich mitgenommen, auf der wir Vorträge, Poetry Slams und vegane Kochworkshops zum Thema Nachhaltigkeit besucht haben. Dieses Erlebnis war für mich so prägend, dass Nachhaltigkeit so ziemlich das erste große Thema meines Lebens wurde, das mich "nachhaltig" mitgerissen hat. Für mich war klar, hey, da kann man etwas machen; Wenn man an dieser Schraube dreht, drehen sich viele andere Schrauben mit. Man kann durch besseren Klimaschutz das Leben vieler Menschen auf zahlreichen Ebenen verbessern. Von Menschenleben und Lebensräumen über Globale Gerechtigkeit, Generationengerechtigkeit bis hin zu Arbeitsplätzen: wahnsinnig viele Entwicklungen sind mit dem Klimawandel verknüpft. Und das heißt Risiken aber eben auch Chancen.

Der Gedanke stimmte mich entschlossen und enthusiastisch; so sehr, dass ich meine Psychologiedozenten immer wieder mit der Frage löcherte, wie man das ganze Uni-Psychologiewissen denn nun auf globale Probleme, wie dem Klimawandel, anwenden könne. 3 fürs Klima und die Klimawette verkörpern für mich eine der überzeugendsten Antworten. Michael, mein ehemaliger Praktikumsbetreuer aus dem Umweltbundesamt, hatte mich mit dieser Idee angeschrieben, ich war Feuer und Flamme und da bin ich und wette mit. :-)

Optimistin –Zwecks-Pessimistin oder Realistin? Was treibt Dich an?

Ich sehe mich als "Possibilistin". Das Wort stammt von Hans Rosling, dem Autor von Factfulness (übrigens dringende Empfehlung!). Das Wort bezeichnet jemanden der oder die weder grundlos auf etwas hofft noch in unbegründeten Ängsten und Sorgen hängen bleibt. Vielmehr ist ein "Possibilist" jemand, der eine konstruktive Weltsicht einnimmt und auf dieser Grundlage die Risiken, aber auch die Chancen, Möglichkeiten und Verbesserungen als solche wahrnehmen und angehen möchte.

Was mich also antreibt? 1. Das Wissen, dass sich in den letzten Jahrzehnten bei globalen Problemen und Herausforderungen schon wahnsinnig viel Positives getan hat, 2. die Erkenntnis, dass definitiv noch mehr getan werden muss und 3. der Enthusiasmus, die Überzeugung und Entschlossenheit mich für weitere Verbesserungen einzusetzen.

Liebe Possibilistin (-loving this term by the way-), was machst Du in Deinem persönlichen Leben für den Klimaschutz? Wo möchtest bzw. kannst Du Dich noch verbessern? Teile auch gerne Deine Top-Hacks mit uns.

Rückblickend hat sich mein Verhalten über die letzten 5 Jahre angepasst; Tatsächlich aber viel eher schleichend als auf einmal und mit großem Knall. Mein Fleischkonsum hat sich reduziert bis ich irgendwann realisiert habe, dass ich es eigentlich gar nicht mehr brauche, ich fahre kaum noch Auto (kein Wunder, bei meinem Fahrstil ;-)) und kompensiere mit 3 fürs Klima seit diesem Jahr meine Restemissionen, lebe also komplett klimaneutral. Das kam mehr oder weniger automatisch. Es kam mir einfach immer häufiger die Frage, inwiefern ich die Folgen meiner umweltschädlichen Verhaltensweisen für mich verantworten kann.

Es gibt endlos viele Möglichkeiten, wie ich mein Verhalten weiter anpassen kann. Z.B. beziehe ich in meinem Studentenzimmer noch keinen Ökostrom und vor gar nicht so langer Zeit habe ich mit meiner Forschungsarbeit in Australien und einem anschließenden Zwischenstopp in Kamerun die so ziemlich längste Flugzeugstrecke angetreten, die man nur antreten kann. Nicht besonders ehrenwert für einen ökologisch bewussten Menschen...

Für mich liegt der Schlüssel im Wort "klimaneutral". Ich mache, was ich machen kann um meinen Verbrauch zu reduzieren, kompensiere den Rest und nehme dabei so viele Menschen wie möglich bei der Hand. Deshalb, mein Top-Hack: 3 fürs Klima natürlich! :-)

Danke, Sandrine, und bis Montag auf Skype (wie jede Woche)! Liebe Klimawettler, ich weiß, dieses Interview war „short and sweet“. Ich verspreche Euch allerdings, dass bald mehr kommen wird. Ich habe noch vor, Sandrine zur Beziehung zwischen Psychologie und Nachhaltigkeit zu löchern.

Was würdet Ihr gerne noch über Sandrine wissen? Und seid Ihr auch so begeistert vom „Possibilisten“-Sein? Ich freue mich auf eure Kommentare.
Herzlichst
Eure Santa mit dem Klimawette-Team