Inspiration

Interview mit Linnea von ECOSIA - Die baumpflanzende Suchmaschine

Lernen von den Großen! Wer könnte sich dem verwehren? Es ist sehr wichtig für die Klimawette, dass wir mit Ecosia einen weiteren starken Partner in Sachen Klimaschutz mit im Boot haben. Und nur falls irgendwer noch nicht von Ecosia gehört hat: Das ist eindeutig eine Bildungslücke. Ecosia hilft uns allen, mit einer kleinen bedeutsamen Entscheidung (hier: die Wahl Deiner Suchmaschine) einen wirkungsvollen Beitrag zu leisten. Genau das haben wir ja auch mit der Klimawette im Sinn. Ecosia pflanzt mit dem Gewinnen aus unseren Suchen Bäume - und leistet damit neben einem Klimaschutzbeitrag auch Großes für Mensch und Tier. Lest selbst, was genau dahinter steckt. Von uns gibt's auf jeden Fall eine eindeutige Empfehlung: Nutzt Ecosia!

Liebe Linnea, vielen Dank für Deine Zeit! Wir freuen uns sehr darüber, heute mit Dir über die grüne Suchmaschine Ecosia zu sprechen. Und besonders freuen wir uns darüber, dass auch Ihr die Klimawette unterstützt!

Seit 2009 gibt es Eure Alternative zu Google und Co. nun schon. Was verbirgt sich hinter dem Konzept und was unterscheidet Euch von einer herkömmlichen Suchmaschine?

Ecosia ist im Gegensatz zu vielen anderen Suchmaschinen eine gemeinnützige Suchmaschine, welche ihre Gewinne nutzt, um Bäume zu pflanzen. Wie bei anderen Suchmaschinen verdient Ecosia seine Einnahmen durch Anzeigen, die zwischen den Suchergebnissen angezeigt werden, unser Ziel ist aber nicht etwa, unseren Profit zu maximieren um einzelne Aktionäre reicher zu machen, sondern das Geld in etwas Gutes zu investieren und die Umweltkrise abzuwenden.

Eine einfache Suchanfrage raussenden und in nur wenigen Sekunden zur Pflanzung eines Baumes beitragen – das klingt wirklich extrem innovativ und gibt jeder Suchanfrage gleichzeitig noch einen Sinn! Wo werden Eure Bäume gepflanzt, wie häufig passiert das und wie erfolgreich seid Ihr damit bisher?

Das stimmt, mit seinen tagtäglichen Suchen kann man ein Stück weit bei der Bekämpfung der Klimakrise und ihren Folgen unterstützen. Natürlich ersetzt Ecosia aber keinen politischen Aktivismus, eine vegane Ernährung oder andere wirksame Mittel für Umwelt- und Klimaschutz. Aber Ecosia kann einen Beitrag leisten:

Die Bäume die unsere Nutzer*innen mit ihren Suchanfragen finanzieren pflanzen wir in sogenannten Biodiversitätshotspots, also an Orten, die unter enormer Bedrohung stehen, mindestens 1.500 Spezies einheimischer Pflanzen beherbergen und schon zu mindestens 70 Prozent zerstört wurden. Unsere Projekte sind dabei über den ganzen Globus verteilt - von z.B. Burkina Faso, Australien, Brasilien bis nach Spanien. Um unsere Pflanzungen in Zahlen auszudrücken: ca. Alle 1,3 Sekunden wird mit den Suchanfragen auf Ecosia ein neuer Baum finanziert. Letztes Jahr haben wir zudem den Meilenstein von 100.000.000 gepflanzten Bäumen geknackt und freuen uns schon auf die nächsten 100 Millionen.

Quelle: Linnea

Eine Frage zu Eurer Unternehmensform. Seit 2018 ist Ecosia ein sogenanntes Social Business bzw. als B Corporation ausgezeichnet. Was ist das genau und warum heißt es nicht Environmental Business, wenn Ihr so viele Bäume pflanzt?

Genau, Ecosia ist seit 2014 eine B-Corp. Das bedeutet, dass unser Unternehmensziel darüber hinausgeht, einfach nur einen finanziellen Mehrwert zu erwirtschaften, indem zusätzlich das Ziel verfolgt wird, einen Mehrwert für die Gesellschaft zu leisten und soziale und ökologische Probleme zu lösen. Dies erreichen wir, indem wir mit unseren Gewinnen Bäume pflanzen und so wie bereits erwähnt, dem Planeten helfen, aber auch den Menschen vor Ort, welchen mit Hilfe unserer Baumpflanzprojekte ein besseres Leben ermöglicht wird. Darüber hinaus gelten in unserem Unternehmen bestimmte Standards hinsichtlich Transparenz, Verantwortung und Nachhaltigkeit. All das sind Gründe, wieso wir als B-Corp zertifiziert sind.

Quelle: Ecosia Blog

Was verbirgt sich hinter Eurer TreeCard?

Die TreeCard ist eine nachhaltige Debitkarte aus Holz, die man ganz einfach mit seiner Hausbank verwenden kann. Das Besondere: 80% der Gewinne aus den Transaktionsgebühren werden in unsere Baumpflanzprojekte investiert. Für den User ist das also eine weitere Möglichkeit kostenlos Bäume zu pflanzen. Da wir uns neben dem Pflanzen von Bäumen das Ziel gesetzt haben, unseren Usern dabei zu helfen, grüner zu leben und grünere Entscheidungen zu treffen, und wir die Idee der TreeCard super fanden, haben wir den Jungunternehmern eine Anschubfinanzierung angeboten. Dies war unsere erste Investition in ein Projekt dieser Art und kam bei unseren Nutzer*innen sehr gut an. Im Laufe diesen Jahres wird die TreeCard auf den Markt kommen und uns dabei helfen, noch mehr Bäume zu pflanzen. Hier könnt Ihr mehr über die ​TreeCard​ und ihren ​Gründer​ erfahren.

Eine beliebte und häufig diskutierte Maßnahme, um gegen die Klimakrise anzukämpfen, ist das Pflanzen von Bäumen. Kritiker führen jedoch häufig das Argument an, dass die Bäume lange brauchen, um zu wachsen und so aktiv CO2 zu binden. Wie steht Ihr dazu? Gibt es auch andere Projekte oder Maßnahmen, die Ihr durch Eure Suchmaschine unterstützt?

Das Pflanzen von Bäumen hat in den letzten Jahren deutlich an Beliebtheit gewonnen und wird leider auch häufig für sogenanntes Greenwashing verwendet. Dass ein Baum Zeit braucht, um zu wachsen ist natürlich klar. Aber vor allem in Anbetracht dessen, dass die Zahl der jährlich abgeholzten Bäume immer noch deutlich größer ist, als die Zahl der neu gepflanzten, ​ist Bäume pflanzen sinnvoll. Aber wer Bäume pflanzen möchte, muss vor allem eins - es richtig machen. Es steckt mehr dahinter, als einfach nur einen Samen in den Boden zu stecken. Die Wiederherstellung der Umwelt erfordert Zeit, Planung, Forschung und Arbeit. Gerade deshalb ist es wichtig, welche Art von Bäumen gepflanzt werden und wo. An dem Pflanzort müssen bestimmte Bedingungen herrschen, die Menschen vor Ort müssen beteiligt werden und es muss eine Infrastruktur ermöglicht werden, um die lokalen Gemeinden einzubeziehen. Wir möchten garantieren können, dass unsere Bäume stehen bleiben und stehen daher im ständigen Austausch mit unseren Projektpartnern und teilen stetig Updates über unsere Projekte auf unseren sozialen Medien, unserem ​Blog​ und ​Youtube-Kanal​ mit unseren Usern. Insgesamt ist das Ziel unserer Bäume nicht ausschließlich die Bindung von CO2, sondern vor allem auch der Mehrwert für die Menschen vor Ort, die Ökosysteme und mögliche bedrohte Tierarten. Zusammenfassend kann man also sagen, dass unsere Strategie darin besteht, zur richtigen Zeit die richtigen Bäume am richtigen Ort zu pflanzen und gleichzeitig die Menschen zu unterstützen, mit denen wir vor Ort zusammenarbeiten. So können wir sagen, dass unsere Bäume den Planeten wiederbewalden und Unmengen an CO2 binden werden.

Durch unsere Klimawette bringen wir unseren Teilnehmer*innen auch das Thema Klimaneutralität näher. Wie steht Ihr zu dem Thema und was macht Ecosia, um klimaneutral zu werden?

Als nachhaltiges Unternehmen, dessen Hauptfokus es ist, die Welt zu verbessern und die Klimakrise zu bewältigen muss Klimaneutralität natürlich einfach dazugehören. Da wir unsere Suchergebnisse und Werbeanzeigen von Bing beziehen, und Bing jedoch noch immer nicht 100% klimaneutral ist, haben wir 2018 angefangen, ​unsere eigenen Solaranlagen zu bauen​, um unseren Energieverbrauch auszugleichen und waren seitdem klimaneutral. Klimaneutral alleine reicht uns aber nicht - wir finden, dass der neue Standard von Unternehmen Klimanegativität sein sollte. Daher haben wir seither noch weitere Solaranlagen gebaut und sind​ seit Juli letzten Jahres nun über 200% erneuerbar​ - wir produzieren nun doppelt so viel erneuerbare Energie, wie wir verbrauchen. Uns ist kein Unternehmen unserer Größe bekannt, das dies umgesetzt hat.

Ihr seid sehr erfolgreich. Was glaubt Ihr was wichtig ist, damit wir die Klimawette bis zu den Klimaverhandlungen in Glasgow gewinnen?

Die Klimakrise wurde allzu lange ignoriert und wir befinden uns in den entscheidenden Jahren - wenn nicht sogar dem entscheidenden Jahr, um das Ruder herumzureißen. Wie sich bei Ecosia gezeigt hat zahlt es sich aus, Durchhaltevermögen zu bewahren und trotz Rückschlägen und vielen Gegenstimmen immer weiter zu machen und groß zu denken. Uns bleibt ja sowieso nichts anderes übrig, da uns die Zeit davonläuft. Die Klimaverhandlungen sind in 278 Tagen - bis dahin sollte ​es ​absolut möglich sein, sich Gehör zu verschaffen und eine Millionen Leute dazu zu bewegen, mitzumachen!

Warum unterstützt Ihr die Klimawette und was würdet Ihr unseren Leserinnen und Lesern mit auf den Weg geben wollen?

Ehrgeizige Initiativen wie die Klimawette sind genau das, was wir brauchen. Wir haben eine große Ecosia-Community mit 15 Millionen monatlich aktiven Nutzer*innen rund um die Welt, die sich gemeinsam für einen besseren Planeten einsetzen. Wir hoffen, dass wir unseren Beitrag leisten können, indem wir unsere Reichweite nutzen, um auf die Klimawette aufmerksam zu machen. Wenn wir uns alle zusammentun, können wir unseren Planeten retten.

Liebe Linnea, das hast Du wirklich schön formuliert. We are in this together. Und dieses Jahr ist sehr entscheidend! Lasst uns gemeinsam die guten, innovativen Ideen feiern, die jeder und jedem Einzelnen ermöglichen einen positiven Beitrag zu leisten.

Umstieg auf Ecosia, Teilnahme an der Klimawette, you name it...

Wir freuen uns auf viele gemeinsame Aktionen auf dem diesjährigen Weg nach Glasgow. 

Eure Cathérine, Andrea und Anna