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Auftakttour der Klimawette – #Pariszielerreichen

 

Seit Anfang des Jahres laufen die Planungen für die Klimawette. Zweimal musste der Start verschoben werden. Und dann war er plötzlich da, der Tag, an dem es kein Zurück mehr gab für diese wahnsinnige Idee 1 Million Menschen zu gewinnen, die ein Zeichen für besseren Klimaschutz setzen wollen. Ein ständiges Auf und Ab der Gefühle: Können wir das schaffen? Machen wir es wirklich wahr? Und was braucht es alles, um unser Wettziel zu erreichen? Wir haben gesagt: Wir machen’s jetzt einfach. Und „wir“ sind keine „alten Hasen“, gestandene „Campaigning-Vollblutprofis“. Nein, viel eher Vollblut-Idealisten mit einem sehr klaren Ziel vor Augen: Klimaschutz gehört auf die Agenda! Und nur wenn wir viele sind, können wir den Schalter umlegen. Hier unser Rückblick auf  unsere große Auftakttour von Dessau nach Paris. Inklusive Blick hinter die Kulissen.

Die Tage vor dem 16. September

Die Organisation für den Start der KLIMAWETTE läuft auf Hochtouren: Wir legen unsere Social Media-Kanäle an und schalten einen Countdown für die letzten drei Tage vor unserem Auftakt.  Gerade rechtzeitig wird unser Teaser-Video fertig und auch die Aufnahme unseres  Schirmherrn, Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, ist rechtzeitig im Kasten.

Parallel testen wir die Webseite mit allen Funktionen. Und testen wieder. Und wieder.. Einige Fehler müssen noch behoben werden, insgesamt steht sie. Einige Städte genehmigen kurz vor knapp noch die beantragten Infostände. In den wenigen Orten, an denen keine Genehmigung kommt, wird es anstelle eines Infostandes nur einen Fototermin, aber keinen Tisch geben. Manchmal müssen eben Plan B, C oder D greifen.

Als der Countdown auf 1 vorrückt, ist das bestellte Rollup immer noch nicht am Startpunkt Dessau angekommen. Der Paketzusteller hat das Paket mit Inhalt zerstört und die Druckerei schiebt eine Nachtschicht, um die Ware doch noch pünktlich liefern zu können.

Der Schlafmangel aller Beteiligten kumuliert sich Tag für Tag, aber die Vorbereitungen ruhen nicht. Partner müssen noch informiert und aktiviert werden, die Presse erhält erneut Informationen über die Auftaktveranstaltungen in zwölf Städten und zahlreiche Rückfragen wollen beantwortet werden. Und dann geht es auf einmal wirklich los:

Die KLIMAWETTE startet – 16.09.2020

Dessau

Pünktlich zum Auftakttermin in Dessau wird morgens um 8 Uhr die Webseite freigeschaltet. Einige Mitglieder des Trägervereins “3 fürs Klima e.V.” sitzen bereits an ihren Rechnern, um als erste ihre Pins für ihre Teilnahme an der KLIMAWETTE auf die Deutschlandkarte zu setzen. Gleichzeitig sind Chiara und Michael vom Orga-Team in Dessau vor dem Umweltbundesamt und stehen den ersten Vertreter/innen der Presse Rede und Antwort. Omas for Future und andere Organisationen sowie Privatpersonen sind zur Unterstützung vor Ort und erzählen in den ersten Videobotschaften, weshalb sie die KLIMAWETTE unterstützen.

Dummerweise ist der Empfang nicht gut genug, um die Videos gleich als Instagram Stories zu teilen, sodass sie per WhatsApp nach Berlin weitergeleitet werden. Cathérine kann sie zum Glück im Bus auf Instagram teilen. Anna begleitet die ersten Schritte auf Twitter vom Schreibtisch im Rheinland. Das Roll-Up hat es übrigens nicht mehr nach Dessau geschafft und wurde stattdessen nach Berlin umgeleitet. Allerdings versäumt der Paketzusteller zu klingeln und das Orga-Team erhält die Nachricht, das Paket hätte nicht zugestellt werden können. Eine erneute Lieferung erfolgt nach einigen Diskussionen zwei Stunden später. Gut, dass wir in Berlin vier Stunden Zeit für unseren Info- und Fototermin eingeplant hatten.

Berlin

Vier der Partnerorganisationen, für deren Projekte die KLIMAWETTE Spenden sammelt, stoßen am Berliner Hauptbahnhof dazu, zum Kennenlernen und für Fotos vor Ort. Zudem treffen wir VertreterInnen der Parents und Pädagogen for Future, GermanZero, Mitglieder unseres Aufsichtsrats und natürlich schaut auch unsere zukünftige Kampagnenleitung Andrea vorbei. Am Ende haben wir viele gute Gespräche geführt, Bildmaterial gesammelt und auch unser Roll-Up kann nun die weitere Reise mit antreten.

Hamburg

Am nächsten Halt in Hamburg treffen wir vor wunderschöner Kulisse und in der Abendsonne (jedoch deutlich abgekühlt durch den typisch norddeutschen Wind) Greenpeace Energy und Sandrine, die unser  Reisekleebatt vervollständigt. Zudem helfen die zusätzlichen Hände beim Transport unserer umfangreichen Materialien.

Hannover

Schon ein wenig geschafft vom Tag und von vier Stunden brennender Sonne in Berlin kommen wir in Hannover an und sind überwältigt vom großen Empfang. Eine Wettpatin holt uns am Bahnhof ab und hilft mit dem Gepäck. Scientists for Future (vertreten durch Klimatologe Prof. Dr. Gunther Seckmeyer, der uns mit seiner Videobotschaft direkt großen Zulauf in den sozialen Medien einbringt), das Umweltzentrum und die örtliche Transition Town Gruppe haben sich mit dem Infostand am Bahnhofsvorplatz ins Zeug gelegt. Die Stadträtin erhält den kleinen Pin der KLIMAWETTE, welcher hier, wie auch in allen anderen Städten, in den nächsten Tagen und Monaten immer weiter wachsen soll mit steigender Teilnehmerzahl. Nach vielen Gesprächen und Fotos für die örtliche Presse zeigt uns unser freundlicher Gastgeber den Weg zu unseren Betten. Wir sind zwar sehr müde, unterhalten uns mit ihm und seiner Familie aber noch angeregt bis nach Mitternacht.

Kurze Nacht, langer Tag – 17.09.2020

Am nächsten Morgen haben wir ca. 5 Stunden geschlafen und sind entsprechend fit. Währenddessen wird zum ersten Mal in der Zeitung über die KLIMAWETTE berichtet: in Hannover und in Dessau. Zunächst haben wir mit Verspätung mehr als drei Stunden Zeit für Emails, Postings und die Sichtung unseres Bildmaterials. Alleine dafür hätten wir vermutlich noch den ganzen Tag im ICE sitzen können.

Düsseldorf

In Düsseldorf wartet bereits Anna an der Pegeluhr auf uns. Sie hat schon fleißig Interviews vor Ort geführt, z.B. am Landtag mit Wibke Brems, MdL für Bündnis90/die Grünen. Nun ist das Kernteam fast vollständig und es ist schön, dass viele von uns sich nun zum ersten Mal tatsächlich live sehen. Wir freuen uns besonders darüber, dass wir mit Felicitas Schulz-Hoffmann, die sich bei Omas for Future engagiert, auch eine Pfarrerin als Unterstützerin treffen. Sie nominiert den Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, zur Teilnahme.  Doch wo ist die Presse? Ein Mann kommt mit gewinnendem Lächeln auf uns zu. Wir halten ihn natürlich sofort für einen Pressevertreter. Aber er möchte uns für Hautanalysen gewinnen. Düsseldorf, da geht noch was!

Köln

In Köln bauen wir unseren Stand zusammen mit  Vertretern von Naturstrom und MyClimate auf. Außerdem führen wir ein Interview mit Ökorausch. In der Regionalbahn nach Bonn kommt es zu Handgreiflichkeiten und wir müssen die Polizei rufen.  Als wenn diese Reise nicht schon aufregend genug wäre…

Bonn

Auf dem Bonner Münsterplatz erleben wir Wahlkampf hautnah: Sowohl der amtierende Bürgermeister als auch seine Gegenkandidatin sind 10 Tage vor ihrer Stichwahl bei uns und geben uns spannende Interviews. Anderthalb Wochen später verfolgen wir die Stichwahlen der Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen umso gespannter. Außerdem mit am Start: Germanwatch und die Klimakollekte Bonn.

Mainz

Chiara und Cathérine müssen das spannende Geschehen allerdings schon früher hinter sich lassen, weil die Bahn nun Probleme verursacht. Sie müssen einen früheren Zug nach Mainz nehmen als ursprünglich geplant, weil sonst dort niemand die Umweltdezernentin vor dem Staatstheater in Empfang nehmen könnte. Die Aufteilung des Teams funktioniert spontan ganz gut und sowohl in Bonn als auch in Mainz ist unser Auftakt erfolgreich und landet hinterher in der Presse. Wir freuen uns trotzdem, als auch Sandrine und Michael in Mainz ankommen und wir unsere bereits eingespielte Arbeitsteilung wieder aufnehmen können.

Aller guten Dinge sind drei - 18.09.2020

Frankfurt

Mit etwas mehr Schlaf geht es am nächsten Morgen zur Alten Oper in Frankfurt, wo uns neben Freunden und Verwandten auch einen Vertreter des Energiereferats und eine Journalistin der FAZ treffen. Gemeinsam mit Scientists for Future zeigen wir vor schöner Kulisse Flagge für den Klimaschutz.

Anna feiert zu Hause ihren Geburtstag mit einer echten W-Torte! Unser W für “Wetten?”, das auch ein Symbol für “Finde zwei Freunde, die zwei Freunde finden” sein soll, begleitet uns bereits in den ersten Tagen und sorgt für interessierte Nachfragen. Wir wünschen uns, dass im Laufe des Jahres so viele Menschen wie möglich ihre Profilbilder gegen W-Fotos ersetzen und jeder so ganz einfach zeigen kann: Ich bin dabei! Für besseren Klimaschutz!

Karlsruhe

Im Laufe des Tages und auf dem Weg in den Süden wird es wieder warm, sodass uns der schattige Standort am Karlsruher Festplatz nicht unlieb ist. Scientists und Parents for Future sowie der Klimapakt Karlsruhe unterstützen uns hier, obwohl sie mit dem örtlichen Parking Day an dem Tag schon gut im Einsatz sind. Wir freuen uns über die Begeisterung der Umweltbürgermeisterin für die KLIMAWETTE und darüber, dass sie bereits daran teilgenommen hat. Sie hofft sogar, dass wir noch mehr als 1 Million Leute erreichen. Dafür muss aber Stand heute nicht nur in Karlsruhe noch einiges passieren.

Baden-Baden

In Baden-Baden treffen wir am Bahnhof leider nicht auf Frank Elstner, der uns gerne, ein „Top, die Wette gilt“ mit auf die weitere Reise hätte geben können. Obwohl unser Halt dort sehr kurz ist, haben wir eine große Gruppe vor Ort, die zusieht, wie Michael den Pin an den Ersten Bürgermeister der Stadt in seiner Rede überreicht. Wir kommen danach gerade so mit unseren Videobotschaften hinterher und müssen die ganze Gruppe recht schnell wieder hinter uns lassen.

Freiburg und Paris

Vor dem Freiburger Theater stehen wir zum Abschluss in der Abendsonne und freuen uns über die Anwesenheit des örtlichen Klimabündnisses von Fridays for Future, EWS Schönau, dem NABU und einem Vertreter unseres Fachbeirats. Langsam wird es schwer, sich alle Namen zu merken und wir genießen hinterher unsere Ruhe beim Abendessen mit Blick auf die Berge. Einerseits ist es schade, dass wir wegen Corona nicht bis nach Paris fahren können. Santa aus unserem Kernteam wohnt zum Glück dort, sodass wir als KLIMAWETTE das Parisziel trotzdem erreichen. Sie wird dort am Wochenende ihrerseits spannende Menschen treffen. Andererseits haben wir auch so schon sehr viele Eindrücke und Materialien zu verarbeiten.

Nach der Fahrt ist vor der Arbeit – seit dem 19.09.2020

Es war sehr schön, unterwegs zahlreiche verschiedene Menschen kennenzulernen. Die Gespräche und ihr Feedback waren für die weitere Entwicklung der KLIMAWETTE sehr hilfreich. Leider merken wir auch, dass das Konzept nicht nur erklärungsbedürftiger ist, als wir gedacht hätten und dass eine Unterstützung unserer Idee nicht direkt in eine tatsächliche Teilnahme mündet. Die Einstellungs-Verhaltens-Lücke, die in der Psychologie schon lange bekannt ist, zeigt sich auch hier wieder. Davon lassen wir uns aber nicht aufhalten und nach ein wenig Schlaf geht es weiter. Denn es wollen viele Mails bearbeitet, Videos geschnitten und TeilnehmerInnen gewonnen werden. Außerdem hat die Fahrt unser Team zusammengeschweißt und gezeigt, dass wir uns gut ergänzen.

Wir machen fleißig und voller Ambitionen weiter, denn wir haben weiterhin das Ziel, eine Million Menschen zu gewinnen und dafür auch noch ein gutes Jahr Zeit. Hast Du schon teilgenommen? Und andere von der KLIMAWETTE begeistert? Der bisherige Oberbürgermeister in Bonn hat uns 20 weitere TeilnehmerInnen versprochen. Das kannst Du bestimmt überbieten! Top, die Wette gilt!